Dublin Marathon – 29.10.2012 (Bericht, Fotos und Ergebnisse)


Sieben Marathonis der LG Pegasos und ein Gastläufer des LT Rügen sind nach Irland ausgezogen um die Strecke von Dublin zu bewältigen. Bei optimalen Bedingungen ( außer für Birgit;-) ) konnte das Rennen aufgenommen werden: 10Grad Plus, leichte Brise und trocken.
Der Start befindet sich mitten in der City, nur einen Steinwurf vom Parlament, dem Nationalmuseum, der Nationalgalerie und der Nationalbibliothek entfernt, rund um die Grünanlage Merrion Square.
Was auf dem der Startnummer beiliegenden Infoblatt so klein aussah, entpuppt sich beim genaueren Hinsehen vor Ort als fast einen Quadratkilometer abgesperrte Fläche. Und manch einer, der die Entfernungen nicht richtig abschätzte, muss sich dann ziemlich sputen, um von der Kleiderbeutelabgabe noch rechtzeitig den Start zu erreichen.
Es zeigte sich, dass vier Wochen nach dem Berlin-Marathon die Regeneration noch nicht vollständig vollzogen ist.
Im großen Bogen wird das Trinity College umlaufen, dessen Gebäude sich auf ein für die Öffentlichkeit zugängliches Parkgelände verteilen. Wenig später geht es über die O’Connell Bridge auf die gleichnamige Street, den breitesten Boulevard der Stadt, auf dem die Markierung mit der “1” wartet. Doch es ist nicht der erste Kilometer sondern die erste Meile.

Auch hier können sich die Iren nur schwer von den britischen Gewohnheiten, diesmal eben bei den Maßeinheiten, trennen. Zwar sind inzwischen die Entfernungsangaben auf den Straßenschildern auf Kilometer umgestellt. Im Bewusstsein der irischen Läufer ist ein Marathon aber immer noch 26 Meilen 385 Yards und eben nicht 42,195 Kilometer lang.
Nur eine Meile später hat man -selbst bei großzügiger Betrachtung- die Grenzen des Innenstadtbereichs überschritten und läuft durch Wohngebiete. Dublin, zu beiden Seiten des Flusses Liffey gelegen. Dublin ist eine Stadt, die man sehr leicht zu Fuß erkunden kann. Der echte Stadtkern ist relativ eng begrenzt, alle wichtigen Sehenswürdigkeiten wie der Regierungsbezirk, die Museen, die frühere Burg, die Kathedralen und die Haupteinkaufsstraßen sind jeweils nur wenige Schritte voneinander entfernt.

Den Läufern wird aber schnell bewusst, dass es sich bei Dublin nicht gerade um einen brettebenen Marathon handelt. Einhundertfünfzig Höhenmeter dürften es sicher sein, die sich über die Distanz ansammeln. Das hat zwar mit Berglaufen noch nicht wirklich etwas zu tun, aber die langgezogenen Steigungen packen im Zusammenspiel mit dem leichten Wind doch etliche Sekunden zusätzlich auf die Stoppuhr.
Bei Meile vier verabschiedet sich die Strecke erst einmal aus den Wohnstraßen und biegt in den Phoenix Park (größter Stadtpark Europas) ein. Vier weitere Meilen haben wir dann Zeit die herbstlich gefärbte, über 800 Hektar große grüne Lunge der Stadt zu genießen, bevor eine heftige Rampe kurz nach Verlassen des Parks und dem zweiten Überqueren der Liffey das Lächeln aus den Gesichtern vertreibt. Eine weitere nicht ganz so steile, dafür aber wesentlich längere unangenehme Steigung raubt auf dem Weg zur Halbmarathonmarke zusätzliche Kräfte.
So reichhaltig das Angebot an Tränken in Dublin ansonsten ist, beim Marathon sind diese dünn gesät und auch eher schlecht bestückt. Etwa alle drei Meilen oder entsprechend fünf Kilometer sind Verpflegungsstellen aufgebaut. Doch an den jeweils ersten und letzten beiden gibt es nichts außer Wasser, das allerdings in trinkfreundlichen, kleinen Flaschen. Die mittleren Versorgungsposten bieten auch Elektrolytgetränke, auf Obst oder Riegel muss man allerdings ganz verzichten. Nur bei fünfzehn Meilen werden Päckchen mit Gel verteilt. Das ist aber bekanntlich absolut nicht nach jedermanns Geschmack.
So ging es unter der Anfeuerung (für die vielen Fotos) unserer begleitenden nichtlaufenden “Cheerleader” wieder Richtung Innenstadt und Ziel.

Doch wer nun Umkleiden oder gar Duschen erwartet, wird enttäuscht. Das ist auch so eine Sache, die praktisch nur im deutschsprachigen Raum selbstverständlich ist.
Neben der obligatorischen Medaille gab es auch ein langärmliges Finisher-Shirt, das man dann am Abend und dem Folgetag zuhauf in den Dubliner Straßen entdecken kann.
Die Meinung der Läufer war dann im Ziel von “ ich habe mich gequält” bis “es lief hervorragend” und sehr unterschiedlich.

Die nächsten Tage wurden dann in Kleingruppen durch Besichtigungen, Einkaufstouren und Erholung verbracht.
Am Abend trafen sich dann, wenn die Busse mal einigermaßen pünktlichen fuhren, fast alle im Pub bei gutem Essen und Bier wieder.

Als Fazit bleiben interessante und erlebnisreiche Tage in Erinnerung, die Lust auf die nächsten Lauffahrten der LG Pegasos machen.

Geschrieben von Uwe Kernn



Vielen Dank an Anja für die tollen Impressionen entlang der Strecke (Anm. von Marco)!


Endergebnis:

Name Zeit Platzierung Altersklassement
Stefan Neugebauer 3:25:54 1765 M – Platz 595
Uwe Kernn 3:28:18 1989 M55 – Platz 029
Marco Ast 3:42:16 3472 M40 – Platz 612
Thomas Reukauf 3:44:09 3634 M45 – Platz 412
Christoph Rehner 4:02:52 6020 M55 – Platz 104
Marion Schwarz 4:10:17 6782 F55 – Platz 014
Birgit Reukauf 4:39:02 9278 F50 – Platz 100









Mit flügelschlagendem Gruß
Marco Ast


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