Grizzly 2023

We fought the claw – 2023-03-05

Nachdem wir drei Pegasosse uns erfolgreich im Herbst 2022 angemeldet hatten, sollte nun eigentlich alles wie am Schnürchen laufen, wie man so sagt. Birgit und Christoph waren pünktlich am Mietwagenschalter in Gatwick, wo wir uns dann getroffen haben. Den Autoschlüssel in der Hand flugs zum Mietwagen Parkplatz, Gepäck im offenen 3-er BMW verstaut, der da rumstand und reingesetzt, die Karre ließ sich aber nicht starten!?

Irgendwann kam lachend der Angestellte von der Autovermietung ans Autofenster und sagte, dass wir aus seinem Auto aussteigen sollten und zeigte auf einen Kleinwagen. Und siehe da, beim Drücken des Zündschlüssels erwachte das Leben in einem ganz anderen Auto in der Nähe. Wir verfrachteten das Gepäck und uns in den Kleinwagen, den Christoph wegen der engen Straßen und des günstigen Preises für uns ausgewählt hatte. Wir hatten es schön kuschelig warm und das Gepäck ging auch mit etwas Drücken gut rein. Das Navi im 1-er BMW ging gut und ab nach Seaton, da wir auf der Messe noch ordentlich Baumwoll-T-Shirts einkaufen wollten.

Angekommen in Seaton, untergebracht im Premier Inn (sehr zu empfehlen), sind wir nach Einchecken und Carpark Registrierung sofort zur Town Hall Messe.

Leider hingen da nur noch fleisch- und pinkfarbene T-Shirts rum, ein bissel Kleinkram. Wir trafen auch einen Plumstaed Runner, der uns sagte, dass wir um zehn zum Foto-Termin kommen sollten. Britti und auch Birgit suchten noch was raus und dann ab zu den Fish’n Chips.

Am Sonntag Morgen haben wir schön gefrühstückt und wir drei Läufer sind kurz vor Zehn zum Roundabout am Strand, ein paar Bilder wurden gemacht und auf zum Start.

Am Start war diesmal nicht der lustige Mann im Karnevalskostüm, der eine endlose Rede hielt, sondern ein Offizieller und ein junges Mädchen, so dass pünktlich um 10:30 die Glocke geschwungen wurde. Es war 6°C kalt und windig. Den erfahrenen Grizzlies ist ja bekannt, dass es erst einmal am Kieselsteinstrand losgeht. Und es lief sich auch recht gemütlich, dann wieder zurück und durch den Ort auf Asphalt. Auch Ally von den Plumstead machte sich schon warm mit ihrem Horn.

Bei mir lief es anfangs auch ganz gut, bis dann ab Meile 12 der Einbruch kam. Nach dreimaliger Modder Wanderung kam der Steilanstieg mit Seil. Die Höhenmeter sind zwar mit 917m recht moderat, allerdings muss ich den Kennern ja nicht sagen, dass hier keine sanften An- und Abstiege zu feiern waren, sondern es immer schon kurz und knackig war, Selbst die geraden Enden zwischendurch hatten Gefälle, nur seitwärts, also wie ein Hanghuhn quasi.

Den Strecken- und Höhenverlauf habe ich mal als Bild eingefügt.

Strecke

Höhenmeter

Anbei noch ein paar Bilder, von Birgit habe ich kein Schlammbild finden können, da die Startnummer verdeckt war. 

Leider kühlte es sich zum Ende des Laufs etwas ab, sodass nur noch 3°C waren. Es lief sich dadurch und wegen der zunehmenden Schwäche in den Beinen etwas schwergängig. Die zwischendurch gereichten Jellybeans hätten mich fast zum Ersticken gebracht, da ich diese nicht runterschlucken konnte. Erst beim nächsten Wasserstand habe ich das Problem durch Runterwürgen beseitigt. Irgendwann waren wir dann alle im Ziel und haben uns den Modder abspritzen lassen.

Nach dem Zieleinlauf haben wir erst einmal ein Bierchen getrunken und dann ab zum gemeinsamen Abendessen mit den Plumstead Runners. Wir waren pünktlich um 19:00 dort und damit die Ersten. Dort waren alle froh, es diesmal wieder geschafft zu haben. Onetooth war leider erkältet und war deshalb nicht mitgelaufen. Er hat es sich aber nicht nehmen lassen unsere kleine PegasosAbordnung auszuhalten, Widerspruch war zwecklos. Außerdem sollen wir alle Daheimgebliebenen grüßen.

Well done – ja, genauso war’s!!

Beitrag von Birgit

Eigentlich wollte ich nur den Cub laufen, aber das wäre nur der halbe Spaß, no, no, no, am Scheidepunkt nicht lange überlegt und ab durch’s kalte Wasser. Es war anfangs alles so wie sonst, die Engländer am Start super drauf und beim Laufen super locker drauf. Kopfhörer waren diesmal not allowed außer natürlich Cochlea-implantate. Einige Läufer hatten ihre music deshalb im Rucksack und sangen auch lauthals mit – das gab einen guten Laufrhytmus, ein Läufer mit Beinprothese hoppelte im Takt ganz locker sogar an mir vorbei.

Da meine beiden Pacemaker weit voraus waren, ich also alleine lief, hatte ich genügend Zeit, um die am Wegesrand stehenden Himmelsschlüssel, Osterglocken und Buschwindröschen zu genießen und den Geruch von frischem Gras und duftenden Bärlauch zu schnuppern. Wie so oft gab es auch in diesem Jahr wieder die Wahnsinnstrommler am Strand, wunderbare Violinenmusik und die melodischen Dudelsackklänge auf der Wiese und den Rock im Pub. An jeder Ecke riss uns das Lächeln der freundlichen Marshalls mit ihrem „well done“ und „go, go, go“ aus unserem Trott und weiter ging’s.

Ein riesiges Dankeschön an sie, denn ohne sie wäre ich fast vom Weg abgekommen und alles nur halb so schön. Eigentlich war die Streckenführung wie immer, wir hatten aber alle drei vergessen, wie steil und slippery Wege und Wiesen, holprig und matschig die schmalen Pfade und wie tief und kalt die Schlammlöcher waren und wie dirty, wet und völlig erschöpft man ist, die Beine am Ende wie Beton. Nach der Bezwingung der stairs to heaven mit ordentlichem Herzklopfen war es eine Erlösung, von den Klippen endlich Seaton zu sehen. Jetzt ging es nur noch um’s Ankommen, Pobacken zusammenkneifen und durch. Das alles um Anzukommen – die Klaue bezwingen!!!

Meine beiden pacemaker Christoph und Peter waren längst im Ziel und warteten.

Ein riesen Dankeschön auch an Britti, unsere fürsorgliche Begleiterin für das ganze roundabout.

Es war wieder ein amazing adventure und viele leuchtende Momente bleiben für immer.

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