London Marathon 2016
Die Vorfreude auf den London Marathon beginnt bei mir schon etliche Monate vor dem eigentlichen Event, spätestens wenn wir anfangen, Flüge und Hotelzimmer zu buchen – auch wenn unsere Startplätze noch lange nicht sicher sind. Diesmal kam erts Anfang 2016 die feste Zusage, dass unsere zehn Startplätze sicher sind.
Anfang März startete dann wieder die fast schon gewohnte Hotel-Umbuchungswelle, da es ein zentraleres/besseres/günstigeres/wie auch immer… Angebot gab. Und so wurde für die meisten (alle, die das alte Hotel kostenlos stornieren konnten) ein Hotel in der Nähe von der DLR Station Limehouse zum Hauptquartier des Marathonwochenendes.
Die Anreise erfolgte am Freitag in mehreren Grüppchen – abhängig von privaten Verpflichtungen und/oder Flugpreisen. Der Freitag wird meist zum Abholen der Startunterlagen auf der Messe genutzt, wo wir auch in diesem Jahr Les von den Plumstead Runners treffen konnten, der fleißig Beutel für die Starter verteilt hat.
Der Samstag wurde dann in unterschiedlichen Gruppen zum Sightseeing genutzt. Der geplante Besuch eines Fußballspiels von Charlton Athletic fiel dem kühlen Wetter zum Opfer, aber zur gleichen Zeit wurde auch ein FA-Cup Halbfinale Live aus Webley übertragen, das wir zum Teil gemeinsam in der Lobby gesehen haben 😉
Der Marathonmorgen verlief relativ entspannt: In Ruhe frühstücken, das obligatorische Foto vor dem Hotel und dann gemeinsam mit der DLR zum Start nach Greenwich.
Auffällig finde ich, dass die ganze Stadt dieses Event lebt. Es fängt damit an, dass BBC-TV speziell das Marathonwetter zusammenfasst, auf dem Weg zum Start -egal ob Zugbegleiter, Ordner oder wer auch immer- fast jeder wünscht einem viel Glück – total toll!
Während es zum Frühstück noch regnete, war es auf dem Weg zum Start trocken und kurz vor dem Startschuss kam sogar die Sonne heraus und ließ die ca. 8 Grad vorerst viel wärmer erscheinen.
Auch wenn es bereits mein dritter London-Marathon war, der Start ist für mich immer noch ergreifend. Von Anfang an herrschte bombastische Stimmung und diese hielt sich bis ins Ziel. Meiner Meinung nach ist es an und auf der Strecke in London viel lauter als in Berlin, die Leute sind viel euphorischer und schreien die Läufer förmlich ins Ziel! Auch Fangesänge wie beim Fußball habe ich bisher noch nie beim Marathon erlebt – einer Ruft laut und die Menge Antwortet – wahnsinn!
Super nett fand ich, dass bei Meile 5 Felicity von den Plums mit einem großen Plakat auf uns wartete, um uns anzufeuern! Den nächsten großen Gänsehautmoment hatte ich bei Km 20, als die Strecke über die Towerbridge führte. Hier jubeln nicht nur die Zuschauer laut, sondern auch viele Läufer!
Danach beginnt die Passage, wo uns auf der Gegenfahrbahn die Top-Läufer entgegenkamen. Eigentlich hätte mir zu dieser Zeit auch Arne Gabius entgegenkommen müssen – ich wusste allerdings nicht, dass er zu diesem Zeitpunkt schon das Rennen verlassen hatte!
Jetzt wuchs die Vorfreude auf Meile 14,x -wenige Meter von unserem Hotel entfernt- wo der Pegasos-Fanclub auf die Läufer wartete. Besonders schön ist, dass unsere London-Urgesteine Frank und Ronny mit Ihren besseren Hälften (und Frank auch mit Tochter) auch wieder mit dabei waren, obwohl sie aus Verletzungsgründen selbst nicht laufen konnten – vielen Dank dafür!
Ich persönlich habe mich natürlich am meisten auf Anja gefreut, die mich in diesem Jahr zum ersten Mal nach London begleitet hat. Leider habe ich sie hier erst sehr spät gesehen, aber ich bin noch mal 5m zurückgelaufen, um ihr für die Unterstützung zu danken 😉
Die Stimmung war weiterhin super, allerdings merkte ich ab Km 27, dass mir doch einige lange Trainingsläufe fehlten, denn die Beine wurden schon viel früher als sonst schwer.
In Gedanken war ich dann schon sehr früh bei Meile 21 -wieder nur wenige Meter von unserem Hotel entfernt- um wieder die “Pegasos-Supporter” zu treffen. Diesmal konnte ich nicht anhalten, denn das erneute loslaufen wäre mir dann sehr sehr schwer gefallen!
Nun begann das intensive Sightseeing – erst liefen wir an der Towerbridge und dann am Tower of London vorbei. Neben der Themse passiert man zur Linken das London Eye, bis man direkt an Big Ben vorbeiläuft. Nun ist es nicht mehr weit und man läuft genau auf den Buckingham Palace zu, um dann scharf rechts für die letzten 200m auf The Mall einzubiegen. Hier fahren die Gefühle ein letztes Mal Karussel und die Menge an den Seiten tobt, bis man endlich im Ziel ist – wahnsinn, immer wieder!
Danach trafen wir uns am bekannten Pegasos-Treffpunkt und fuhren gemeinsam in kleinen Gruppen mit den Öffentlichen ins Hotel. Unterwegs wurde ich wieder von allen möglichen Fremden angesprochen mit “well done…” usw.
Am Abend wurden wir von den Plums mit einem Bus abgeholt und zur gemeinsamen Feier ins Vereinsheim gebracht. Das abendliche Treffen ist für mich ein weiterer Höhepunkt des London Trips, denn es ist eine große Freude, mit den unheimlich herzlichen und gastfreundlichen Lauffreunden und Angehörigen der Plumstead Runners zu Quatschen, zu Kickern, ja einfach die Zeit zusammen zu verbringen. Leider vergeht die Zeit immer zu schnell, aber spätestens zum Berlin Marathon sehen wir uns ja wieder!
Mit flügelschlagendem Gruß
Marco
Endergebnis – London Marathon 2016
Zeit | Name | Platz | Platz m/w | AK | Platz AK |
---|---|---|---|---|---|
03:22:37 | Benjamin Gedike | 5099 | 4501 | 18-39 | 2172 |
03:30:13 | Uwe Kernn | 6610 | 5614 | 60-64 | 47 |
03:44:23 | Marco Ast | 9612 | 7708 | 40-44 | 1561 |
03:56:25 | Kai-Uwe Ulrich | 12960 | 10019 | 50-54 | 981 |
03:57:47 | Katherina Grätz | 13479 | 3093 | 50-54 | 254 |
03:57:47 | Detlef Grätz | 13478 | 10386 | 55-59 | 383 |
03:58:08 | Herbert Upmeyer | 13616 | 10482 | 55-59 | 387 |
04:15:22 | Michael Paeplow | 18135 | 13488 | 55-59 | 509 |
04:01:52 | Marion Schwarz | 14823 | 3492 | 55-59 | 91 |
04:39:41 | Christiane Flechtner | 24433 | 7193 | 40-44 | 1281 |
London Marathon – 24.04.2016