Glück muss Mann haben
– oder wie der Nordkurier vom 15.06.2015 schrieb
„ Todesberg von Zippelow“ / Artikel: Alles begann auf einer Serviette.
Nachdem ich von Thomas die e-mail gelesen habe, dass ein Staffelläufer beim Tollensesee-Lauf (13.06.2015) krankheitsbedingt ausfällt, habe ich mich spontan entschlossen, der Staffel auszuhelfen. Mit meinen persönlichen Laufzeiten war ich bei den letzten Berlin-Cup Läufen zufrieden und so freute ich mich auf dieses Event.
Die Umstellung in der Laufstrecke kam mir entgegen, weil ich dadurch am Samstag erst etwas später anreisen konnte. Wie vereinbart meldete ich mich vor Ort bei Birgit und wir trafen und am Orga-Büro. Nachdem die letzen Einzelheiten geklärt waren und Hardy noch ein Foto von uns gemacht hat sind wir in den Transferbus zu unserem Start – Übergabepunkt 3 – gestiegen.
Mit Birgit konnte ich mich gut unterhalten, aber nach ca. 20 Minuten Fahrzeit fragte ich beim Busfahrer nach, ob er sich verfahren hätte, weil wir (ca. 30 Personen) nur die letzten 10 km der letzten Etappe laufen wollten. Einige Läufer erschraken ein wenig, aber der Busfahrer teilte mit, dass alles o.k. sei.
Vor Ort angekommen bin ich mit Birgit noch ein wenig im Ort umher gegangen und wir haben uns die schönen Gärten und Fachwerkhäuser mit Reetdächern angesehen. Unser Aufenthalt sollte ca. 90 bis 120 Minuten bis zu unserem Einsatz betragen. Vom Dorfteich sind wir dann den Läufern entgegengegangen und haben festgestellt, dass der Anstieg vor dem Übergabepunkt doch recht anspruchsvoll war.
Auf dem Rückweg zum Übergabepunkt konnten wir die ersten Läufer und Läuferinnen (HM und M) applaudierend unterstützen. Auf dem Weg zum Dorfplatz hat Birgit nach meiner Vorstellung von Fabelzeiten der Läufer gerechnet und wir sind zu dem Entschluss gekommen, uns trotz der Hitze ein wenig einzulaufen. Danach bereiteten wir uns auf unseren Einsatz vor. Ca. 80 m vor dem Wechselpunkt warteten wir gegenüber dem Friedhof auf unsere Staffelläufer. Die Combo zwischen uns und dem Wechselpunkt unterstützte lautstark die eintreffenden Läufer und Läuferinnen. 
Birgit war ausgesprochen motiviert und bewegte sich rhythmisch zu den Trommelschlägen. Dann war es endlich soweit. Volker war im Anmarsch. Ich machte mich bemerkbar (wir hatten uns zuvor noch nicht gesehen) und wir liefen wie vorgeschrieben gemeinsam über die Zeitnahmematte.
Nun fing mein persönlicher Lauf an. Zuerst im Dorf und danach bergab auf dem Wanderweg um den Tollensesee. 
Trotz der Hitze hatte ich ein gutes Gefühl und lief erst einmal etwas schneller als mein Wohlfühltempo. Auf der Strecke konnte ich mich immer wieder an Läufer und Läuferinnen heran laufen, die ich am Übergabepunkt gesehen hatte. Es machte mir viel Freude, dass ich einige überholen konnte. Entgegen meiner sonstigen Taktik fand ich keinen Läufer/Läuferin, die in meinem Tempo lief. Also musste ich selbst mein Rennen machen. Nach ca. 3 km wurde ich von einem Läufer überholt. Ich versuchte dranzubleiben, stellte aber schnell fest, dass ich dieses Tempo über die verbleibende Strecke nicht durchhalten würde und ließ ihn dann ziehen. Am nächsten Versorgungspunkt habe ich ihn dann vor mir gesehen und bin langsam heran gelaufen bis ich nach einer geraumen Zeit an ihm vorbeilaufen konnte. Bis dahin war ich mit meiner Leistung recht zufrieden. Ein wenig langsamer als geplant – aber aufgrund der Hitze war das o.k. Denn das Laufen bei warmem Wetter ist nicht so mein Ding.
Dann kamen aber auch zwei Anstiege und obwohl ich diese gelaufen bin, habe ich in diesen Bereichen viel Zeit verloren. Nach dem letzten Versorgungspunkt ging es noch über eine Brücke und im Anschluss durch den sonnengefluteten Park ins Ziel. Auf den letzten Kilometern habe ich mächtig an Zeit verloren, hatte aber das Gefühl, dass mich kein Läufer/Läuferin überholt hat.
Viele sind an den Anstiegen gegangen und so war ich weiter motiviert einige Läufer und Läuferinnen zu überholen. Beim Foto von Hardy kurz vor dem Ziel war ich so ausgelaugt und aufs Ziel fixiert, dass ich Ihn erst beim zweiten Anruf bemerkt habe. Ein Lächeln, ich weiß nicht wie es aussieht, aber ich habe mir Mühe gegeben. Und dann war ich im Ziel.
Es dauerte noch eine Weile bis ich unsere Truppe gefunden hatte. Zu meinem Erstaunen war Volker auch schon da. Er hatte eine Pause gemacht und ist danach die letzte Strecke noch „ruhig ohne Druck“ gelaufen. PS: seine Auslaufzeit war deutlich schneller als meine Wettkampfzeit.
Kurz vor dem Ziel haben wir dann alle auf Birgit gewartet. Als wir alle im Ziel waren und uns einen Treffpunkt ausgesucht haben, sind wir zu den Urkundendruckern gegangen. Die Frauen haben ihre Urkunden mit dem Ergebnis 4. Platz bekommen. Bei uns Männern wurde uns mitgeteilt, dass wir unsere Urkunden bei der Siegerehrung erhalten. Auf den Ergebnislisten haben wir dann mitbekommen, dass wir auf Platz 3 gelaufen sind.
Ich war und bin überaus froh, denn mit meinen Laufzeiten in meiner Altersklasse habe ich in den Einzelrennen keine Chance auf eine Platzierung.
Ich kann mich bei meinen Mitläufern nur bedanken. Zu dem guten Ergebnis haben die Leistungen aller beigetragen. Insbesondere die Leistung von Volker möchte ich noch hervorheben. Er ist bei der Übergabe von Platz 5 auf Platz 3 gelaufen und hat mir einen super Zeitvorsprung übergeben, den ich ins Ziel bringen konnte. Weiterhin hat er den „Todesberg von Zippelow“ als BESTER Läufer gemeistert.
Abschließend bedanke ich mich bei Hardy für die Fotos und Verpflegung und bei Thomas für die Organisation.
Auch wenn ich beim nächsten Mal keinen so großen Erfolg verbuchen kann, laufe ich gerne wieder mit Euch.
Mit sportlichen Grüßen
Andreas
Vielen Dank an Hardy für die schönen Fotos!
