1. Berliner Vollmondmarathon
von Herbert Upmeyer
Am 09.08.2014 fand in Reinickendorf der 1. Berliner Vollmondmarathon statt. Frank hatte im Frühsommer darauf hingewiesen und bei einer der herrlichen Radtouren entlang des Hohenzollernkanals wurde ich durch einen Werbebanner des Initiators und Veranstalters Frank-Ulrich Etzrodt noch einmal daran erinnert. „Mach mal mit“ sagte meine bessere Hälfte Tina.
Offen gesagt war meine Vorbereitung nicht ganz professionell: Nur ein 3h-Lauf im Juni (meistens laufe ich so 2 x die Woche, max. 2 h, bisher hatte ich auch nur einen Marathon im letzten Jahr in Berlin auf dem Tacho), dann kam die Fussball-WM mit viel Grillen, noch mehr Bier und dem inneren Schweinehund, der das Laufen bei > 25°C für unangebracht hielt.
Das Startgeld kam einem guten Zweck zu Gute: Uli Etzrodt konnte der Koordinatorin des Johannes-Hospizes in Spandau, Frau Christine Knop, einen Scheck in 4-stelliger Höhe für die Kindertrauergruppe übergeben.
102 Läufer gingen um 18h im Sportcentrum Siemensstadt an den Start (nach Gewitter und Regen war es zum Start dann wieder schön warm). Über die Mäckeritzbrücke ging es am Hohenzollernkanal entlang zum Tegeler See, über die Greenwichpromenade nach Tegelort und über Heiligensee , die nicht endenwollende Hennigsdorfer Straße + Ruppiner Chaussee Richtung Hennigsdorf über die Havel und hinunter Richtung Spandau. Die Pegasosse kennen die Strecke von der Sonntagsrunde (sorry, das schaff ich immer nicht, da Tina „Ausschlafen“ für Sonntagmorgen angesetzt hat!).
Für Nicht-Berliner wie mich (ich pendele ja alle 2 Wochen zwischen Bielefeld und Berlin) ist die Strecke entlang des Tegeler Sees und der Havel das Nonplusultra schlechthin. Wo gibt es bitte eine noch schönere Strecke vor der Haustür ?
Es ging weiter am Nieder-Neuendorfer See entlang, an der Bürgerablage vorbei.
Mittlerweile musste man bei Einbruch der Dämmerung die seit dem Start mitzuführende Stirnlampe benutzen. Der Himmel war wolkenlos und der Vollmond zeigte sein
schönstes Gesicht. Dann kam der Mann mit dem Hammer: Er stand bei km 34 an einer unscheinbaren Brücke in Spandau und hatte sich gut versteckt: Er zwang mich, bis KM 35 zu einer Gehpause. Dann ging’s irgendwie weiter, zahllose Schlenker in Spandau, über die Brücke nach Eiswerder mit vielen Stolpergelegenheiten.
Zwischendurch aufmunternde Zwischenrufe der grillenden-biertrinkenden Schrebergartenfraktion „Wieviele kommen denn noch oder bist du der letzte ?“ (vermutlich weil Tina mich ab Hennigsdorf mit dem Rad begleitete und offensichtlich als „Besenwagen“ wahrgenommen wurde). Schön ist die Spandauer Seebrücke bei Nacht, auch die Botanik unter der Wasserstadtbrücke ist interessant, weiter ging’s über die Hohenzollernkanal-Brücke zurück nach Siemensstadt mit Zieleinlauf auf der Tartanbahn. Nach 4:24,13h
und 43,127 km war ich dann im Ziel: 49. Platz in der Gesamtwertung, 3. Platz in M 55.
Patricia Rolle war natürlich mal wieder nicht zu schlagen: 1. Platz bei den Frauen in 3:38,17h.
Fazit: Ein wirklich eindrucksvoller Naturmarathon vor der Haustür, perfekt organisiert von Uli Etzrodt und all seinen unzähligen Helfern/DLRGlern am Start, an den Verpflegungsstellen und im Ziel. Hut ab, dass sich soviele freiwillige Helfer für uns Läufer den Abend und die Nacht um die Ohren geschlagen haben. Ihnen gilt mein Dank !
Der 2. Berliner Vollmondmarathon soll am 29.08.15 stattfinden.