24 Stunden von Bernau – 13.-14.09.2014

Auch in diesem Jahr war die LG Pegasos wieder mit einer Mixed-Staffel gemeldet, um an den 24h von Bernau der Bernauer Lauffreunde teilzunehmen.

Wie schon in den letzten Jahren hatte ich nicht vor, selbst bei den 24h-von-Bernau aktiv zu werden (allerdings als Zuschauer!) – trotz der immer wieder überwältigenden Berichte bisheriger Teilnehmer war der Respekt einfach zu groß, bis zum Berlin Marathon nicht genug Regenerationszeit zu haben.

Einige Wochen vor dem Event wurde die Liste der verletzungsbedingeten Ausfälle immer länger, so dass Frank bei jedem Telefonat bemerkte “…und wenn Dir noch jemand einfällt, der in Frage kommt…”, so dass ich (zwischen den Zeilen lesend) wieder einmal ins Grübeln kam, ob ich es nicht doch riskieren sollte!
Meine Hoffnung, dass mich die letztjährigen Teilnehmer Frauke und Ben evtl. durch negative Argumente von meinem Vorhaben abhalten könnten, erfüllte sich auch nicht, stattdessen schwärmten sie in höchsten Tönen von “Atmosphäre”, “Teamgefühl” usw.

20140913_Bernau-04_RalleEinen Tag vor dem Event haben wir nicht nur “unser” Areal abgesteckt, sondern auch die Pavillions aufgebaut. Es war beeindruckend, wieviele Zelte (große und kleine) bereits 24h vor dem Start aufgebaut waren!

Am Wettkampftag (13.09.2014) glich der Bernauer Stadtpark einem Campingplatz – überall Zelte und wild (aber zivilisiert) parkende Autos der Teilnehmer – einfach beeindruckend! Genauso, wie unser selbst organisiertes Buffet (Salat, Würstchen, mehrere Kuchen, eine Kaffee-Flatrate und und und…) – so sieht also professionelle Sportlernahrung aus 😉 !

20140913_Bernau-03_RalleEine Stunde vor dem Start waren alle Pegasos-Starter plus Chefcoach Frank vor Ort, um die wochenlang ausgetüftelte (und am Simulator getestete) Taktik zu besprechen und mittels Hightech die Reihenfolge der Starter festzulegen (Kugelschreiber und Block). Unsere Farben vertraten in diesem Jahr Ronny, Frauke, Karena, Ralle, Ben, Marcel, Colette, Regina mit Guide Matthias, Marion und ich.

Die Erfahrenen erklärten mir den Ablauf, wann ich wo die Runden-Kärtchen abzugeben habe (damit der aktuelle Rundenstand erkennbar ist und wir nicht disqualifiziert werden) und versprachen mir, dass ich es innerhalb der nächsten 24 Stunden verstehen werde.

Beim Ablaufen der 1615m langen Runde merkte ich erstmal, welche Tücken die Strecke bietet: Kopfsteinpflaster, enge Wege, eine steile Holzrampe und mehrere schmerzende Anstiege – ganz klar, warum vorher niemand davon gesprochen hatte (da wären sie gewesen, die Argumente)…

20140913_Bernau-12_RalleDann ging es los, und das Gewusel in der Wechselzone war durch die vielen startenden Schüler riesengroß, aber äußerst stimmungsvoll! Dazu Musik über Lautsprecher und ab und zu die Kommentare und Zwischenstände des Ansagers.
Nach kurzer Zeit verlor ich jegliches Zeitgefühl und dachte nur noch so etwas wie “noch drei Mal Laufen, dann zwei Stunden Pause…” usw.
Zwischendurch bemerkte ich zufällig “…um Mitternacht war ich noch nie Laufen…” und “…gegen halb fünf in der Frühe hatte ich noch nie einen Wettkampf…”, aber das war es dann auch schon.
20140913_Bernau-18-cut_RalleBei solch einer körperlichen Belastung ist man irgendwann nur noch darauf fokussiert, wie man die Zeit bis zum nächsten Lauf am sinnvollsten nutzt (Essen, Trinken, Quatschen, Anfeuern und Ausruhen/ggf. Schlafen). Anfangs war ich noch so aufgedreht, dass an schlafen gar nicht zu denken war, aber gegen 2 Uhr in der Nacht klappte es dann überraschenderweise doch für 75 Minuten!!!

Mit der Helligkeit sah ich dann wortwörtlich auch schon Licht am Ende des Tunnels, denn die Erschöpfung und die Schmerzen beim Laufen der Anstiege nahmen doch stetig zu!

Dass wir uns einen Zweikampf mit den im Schnitt 20 Jahre jüngeren Vorjahressiegern lieferten, interessierte mich nicht wirklich, denn wir gaben so oder so alles, was wir hatten !!! Vielmehr war entscheidend, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten laufen, Spaß hatten, den gemeinsamen Wettkampf genossen und auch möglichst ohne große Blessuren beendeten!

20140913_Bernau-31_RalleAm Ende standen wir dann -wie im letzten Jahr- auf Platz zwei des Podiums und waren glücklich und zufrieden!

Ich habe dieses Event absolut genossen und reihe es ganz weit vorne in meiner persönlichen “Erlebnis-Rangliste” ein.
Was die Bernauer Lauffreunde hier als Rahmen auf die Beine stellen, ist wirklich beachtlich – und die vielen tollen Teilnehmer füllen das ganze perfekt mit Leben!

Es ist nicht auszuschließen, dass ich im nächsten Jahr wieder mit dabei bin – wir werden sehen 😉
Mit flügelschlagendem Gruß
Marco (Ast)

PS: Abschließend noch ein paar Worte unseres Chef-Coaches, der mit perfekter Planung und Logistik dafür gesorgt hat, dass es uns wirklich an nichts gefehlt hat – dafür, lieber Frank, auch noch mal vielen Dank an Dich!

“Liebe Staffelverrückte,
wieder können wir Stolz auf das letzte Wochenende zurückblicken. Auch wenn es „nur“ zum zweiten Platz gereicht hat.
Ihr habt wieder einen neuen Pegasosrekord aufgestellt und mit 198 Runden die alte Bestmarke um 4 km verbessert. Sensationell !!!!! Mit dieser Leistung hätten wir im letzten Jahr gewonnen.

20140913_Bernau-02-cut_RalleBei erlaufenen 319,880 km habt Ihr auch noch etwas Luft für eine Verbesserung im nächsten Jahr gelassen. Die 120 m bis zur Schallmauer 320 km sollten drin sein, zumal wir noch 3 Minuten Zeit gehabt hätten und somit fast eine halbe Runde verschenkt haben. Wenn alles zusammenpaßt sind sogar 200 Runden keine Utopie mehr. Eine Marke von der wir vor acht Jahren nicht einmal geträumt hätten. Wir haben aber auch nie versucht eine schnelle Mannschaft zusammenzuschachern. Es hat sich ergeben und es war uns immer wichtig, daß es menschlich paßt. Der Spaß soll vor der Leistung stehen. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern und die erfolgreiche Mannschaft diesen Jahres wird auch im nächsten Jahr wieder das Vorrecht haben. Und wenn wir dann vielleicht mit weniger Runden nur Dritter werden, ist es auch in Ordnung.

In diesem Jahr kannten wir den Gegner und konnten uns so besser darauf einstellen. Es war aber auch ziemlich schnell klar, daß wir nicht wirklich dagegen halten können. Aber auch die Berliner Kampfrichter haben gemerkt, daß der Sieg nur über uns läuft und wir uns nicht kampflos geschlagen geben. Sie mußten deshalb auch noch einmal kräftig Gas geben. Bei einem Altersunterschied von 178 Jahren seid Ihr aber die gefühlten und moralischen Sieger.
Auch bei der Siegerehrung war schnell klar, wem die Sympathien galten. Der Applaus zeigte deutlich, daß Ihr die Sieger der Herzen seid. Dazu trägt auch sicher unsere lockere Art bei.

Auf ein Neues im nächsten Jahr.

Mit flügelschlagendem Gruß
Frank”


Die Fotos sind von Ralle, vielen Dank!


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